Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 39

1911 - Leipzig : Freytag
39 regen unter W"asser gesetzt, ist gut angebaut und mit Getreide, Zuckerrohr, Baum- wolle und Hülsenfrüchten angepflanzt. (Fig. 11.) Die seitlichen Streifen sind ein Opfer der Trockenheit, soweit sie nicht künstlich bewässert sind. Die Bewohner von Nubien sind hamitischer Abstammung und gehören größtenteils der mohammedanischen Religion an. Nubien steht unter ägyptischer Herrschaft. 3. Ägypten, das Schwemmgebiet des unteren Nil, ist in früher Zeit zu hoher Kultur gekommen, soweit es nicht von den Sandwehen der Libyschen und Arabischen Wüste überdeckt wird. Der Uferstreifen ist seit alters sehr gut angebaut, war Fig-. 10. Stromschnellen. (Nach einer Photographie.) stets eine Kornkammer der Mittelmeerländer und erzeugt auch jetzt noch viele Früchte, die nach Europa ausgeführt werden. Besonders ist die Erzeugung von Baumwolle und Hülsenfrüchten hervorragend. Auch Ägypten wird von Hamiten bewohnt; die Ackerbauer bezeichnet man als Fellachen; in einigen Teilen haben sich Christen vor dem Ansturm des Islam erhalten, die sogenannten Kopten. Ägypten ist dicht bevölkert und wird von einem Khediv(î) regiert, der als Vizekönig des türkischen Sultans gilt. Es bezahlt der Türkei zwar Tribut, steht aber unter dem Einfluß der Engländer. Die Hauptstadt ist das am Beginn des Nildeltas gelegene Kairo (á), die größte Stadt von Afrika. In seiner Nähe

2. Teil 2 - S. 41

1911 - Leipzig : Freytag
41 viele Niederschläge erhält und in den"niederen Teilen große Wälder "und" Sümpfe, in den höheren Gebieten große Schneefelder und mächtige Gletscher trägt, und daß es wasserreiche Bäche nach allen Seiten entsendet. Die einen durchbrechen die Stufen des östlichen Abhanges, bilden langgestreckte Seen und haben meist einen kurzen Unterlauf, in dem sie ruhiger fließen, aber doch nur zur Flößerei und zur Anlage von Sägemühlen dienen, wie der Glom und der Dal-Elf. Die anderen stürzen unmittelbar von den Höhen in die Talschluchten herab, die mit Meerwasser bedeckt sind (sogenannte Fjorde) und sich mannigfach im Ge- birge verzweigen." Die Nähendes Gebirges am Meere bewirkt einen eigenartigen landschaftlichen Zauber, der^, viele Reisende anzieht. Die südlich an das Gebirge gelagerte Ebene ist eine Fortsetzung der Finni- schen. Landschaft und reich an Seen. Der größte unter ihnen ist der Wenersee, Fig. 18. Mitternachtsonne am Nordkap. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) der drittgrößte von Europa; sein Abfluß, die Göta-Elf (sprich: jöta), bildet pracht- volle Wasserstürze, die berühmten Trollhättafälle. Durch den die Fälle umgehenden Götakanal ist er mit dem Wettersee und mit der Ostsee verbunden. Mit dem Meere in unmittelbarem Zusammenhange steht der inselreiche Mälarsee. Der Gebirgsnatur entsprechend wird^ in dem gebirgigen westlichen Teile viel Almenwirtschaft auf den Fjelden getrieben, während das flachere Gebiet des S. auf gutem Boden und bei günstigem Klima mehr Landwirtschaft entwickelt hat. Roggen, Hafer und Gerste sind das Hauptgetreide, daneben werden Zucker- rüben und Tabak gebaut. Die großen Wälder bestehen fast nur aus Nadelhölzern. In ihnen hausen noch viele wilde Tiere, wie der Luchs. Im N. ist das Renntier noch in großen Herden zu finden. 4. Bewohner. Die Bewohner sind germanischer Abkunft, evangelischer

3. Teil 2 - S. 54

1911 - Leipzig : Freytag
54 wichtigsten ist die Seine teils wegen ihrer Wasserfülle und der Lage und Richtung ihrer Mündung, teils weil sie mit ihren Nebenflüssen, der Marne und Oise, das zentrale Becken von Paris durchströmt. Ihre vielen Krümmungen sind der Schiffahrt zwar hinderlich, doch ist sie durch den Kanal von Orléans mit der Loire, durch den Rhein-Marnekanal mit dem Rhein, durch den Burgunder Kanal mit der Rhone verbunden. Die Loire hat zwar ein wichtiges und großes Stromgebiet, ist aber wegen ihrer sehr schwankenden Wasserführung für die Schiffahrt wenig zu gebrauchen. Die Garonne, vom Einfluß der Dordogne ab Gironde genannt, leidet besonders im Mündungsgebiete unter Versandung, doch ist ihr Mittellauf durch den viel befahrenen Canal du Midi mit dem Golfe du Lion verbunden. Die Rhone, deren Gebiet mit den Rheinlanden besser verbunden ist als mit den nach Nw. abwässernden Strömen, hat ein zu starkes Gefälle und erlaubt deshalb fast nur Talfahrt. Ihre Mündungsarme sind kaum schiffbar, ihr Delta baut sich jährlich mehr als 50 m weit vor, so daß der Hafen ihres Mün- dungsgebietes seitwärts an einer steileren Küste angelegt werden mußte. Sie ist mit dem Rhein durch dçn. Rhein-Rhonekanal, außerdem mit der Loire, Seine und Garonne verbunden. So ist das Flußsystem zwar von Natur günstig, aber wegen mehrerer Miß- stände, die teilweise eine Folge der Entwaldung sind, für die Schiffahrt nicht sehr brauchbar. Doch ermöglichen die Flüsse eine gute Bewässerung und all- seitige Wegsamkeit des Landes. 6. Klima. Auch durch das Klima ist Frankreich bevorzugt. Fast das ganze Land hat eine Mittelwärme von mehr als 10° und ist auch im Winter außer- halb der Gebirge meist frostfrei. Dabei bekommt es durch die Nachbarschaft des Meeres reichliche Niederschläge. Der mittelmeerische S. hat regenarme Sommer, im übrigen Lande überwiegen Herbstregen. 7. Erzeugnisse. Da der Boden außerdem mannigfaltig zusammengesetzt ist, hat Frankreich einen großen Pflanzenreichtum. Im südlichen Teile gedeihen Südfrüchte und der Ölbaum, nur müssen die Gärten durch hohe Zypressenhecken gegen einen von den Alpen kommenden kalten Wind, den Mistral (á), geschützt werden. Das übrige Frankreich erzeugt besonders Weizen und feinere Obstarten, doch schließt im Nw. das trübe Klima den sonst reichlich angebauten Wein aus, und kaum die Kirsche vermag dort in der feuchten Luft zu reifen. Der Anbau des Maulbeerbaumes und die Zucht der Seidenraupe erstreckt sich an der Rhone bis Lyon. Südliche Tiere, Taranteln, Schildkröten und Eidechsen, kommen bis zu den Cevennen vor; der Reichtum des Bodens an Kalk begünstigt das Vorkommen von Schnecken; wegen des Mangels an Seen und Teichen kommt der Storch nur selten vor. Die Viehzucht ist nicht hoch entwickelt, nur die Zucht von Schafen, Kaninchen und Geflügel steht in einigen Landesteilen in hoher Blüte. Dem so reichlich ausgestatteten Lande fehlen nur die Bodenschätze. Stein- kohlen finden sich zwar im französischen Mittelgebirge und an der belgischen Grenze, aber ihre Menge hat bisher nicht ausgereicht, eine Großindustrie zu ent- wickeln, und deshalb entstand ein Kleingewerbe, das sich namentlich auf Gegenstände der Kunst, des Luxus und der Modewaren erstreckt. 8. Bevölkerung. Den Grundstock der Bevölkerung bilden keltische Gallier, die seit Cäsar in ihrer Sitte und Sprache vom römischen W esen beeinflußt

4. Teil 2 - S. 13

1911 - Leipzig : Freytag
13 die Korkeiche vertreten, besonders in den feuchten Höhenlagen. Da aber von dem ganzen Lande nur 33% produktiv sind, reicht das Erträgnis an Getreide für die Bewohner nicht aus. Junter den Nutzpflanzen hat die größte Wichtigkeit der Wein, daneben das von den Früchten des Ölbaumes gewonnene öl. Im S. pflanzt man auch Baumwolle, Zuckerrüben und Bananen; sogar ein Dattelpalmenwald von etwa 100 000 Bäumen findet sich vor. Reich ist das Land an Agrumen (Apfelsinen, Zitronen, Limonen), an Granaten, Feigen und anderen Südfrüchten. Wild wächst die Myrte und der Lorbeer. Außerdem werden Melonen, Mandeln, Feigen, Johannesbrot und Erdnüsse gezogen. Im Trockengebiete sind Zwiebeln das Haupterzeugnis. Bei dem geringen Pflanzenertrage ist auch die Tierwelt nicht reich ent- wickelt. Auf den Pytenäen kommen, wie in den Alpen, Bären und Gemsen vor. Gezüchtet wird im Trockengebiet vor allem das Merinoschaf (î), in der Gegend des Guadalquivir das Pferd, eine arabische Kreuzung, und im N. das Rind. Die in Andalusien gezüchteten Stiere verwendet man häufig zu Stierkämpfen. Als Zug- und Reittier ist das Maultier überall verbreitet. Im Mittelmeergebiete befaßt man sich auch mit der Zucht der Seidenraupe. Der S. hat einige afri- kanische Tiere, das Ichneumon, das Chamäleon und auf dem äußersten Felsen von Gibraltar auch die einzigen in Europa vorkommenden Affen, (denlnuus ecaudatus). Das Kamel ist ebenfalls mit Erfolg eingeführt worden. 7. Bevölkerung. Von den ursprünglichen Bewohnern der Halbinsel, den Iberern, hat sich der Stamm der Basken in den abgeschlossenen Gegenden westlich der Pyrenäen bis in die Neuzeit mit seinen eigentümlichen Sitten und seiner alten Sprache erhalten. Die übrigen Bewohner sind ein Mischvolk. Zuerst kamen die Phönizier in das Land, um Erze zu suchen; darauf die Karthagerund die Römer. Die letzteren haben dadurch, daß sie die Bergwerke ausnutzten und Kolonien und Straßen anlegten, den größten Einfluß in alter Zeit gehabt und das Volk in seiner Gesamtheit romanisiert. Namen wie Saragossa (ó) = Caesar Augusta oder Leon (ô) = Legion erinnern heute noch an ihren Einfluß. Weniger dauerhaft war die Einwirkung der während der Völkerwanderung durchziehen- den wilden, deutschen Stäm- me, der Westgoten und der Vandalen. Den Namen der Vandalen trägt heute noch die ..Provinz Andalusien. Seit 711 brachen moham- medanische Araber (Mauren) von Afrika her- über in das Land ein. Gibraltar erinnert an den Namen ihres Führers (Dschebl Ai Tarek, d. i. Felsen des Tarek) und die Flußnamen sind teilweise mit dem arabischen Aus- druck Wadi für Flußtal zu- sammengesetzt. Die Mauren Fig. 2. Löwenhof in der Alhambra von Granada. (Nach einer Photographie.)

5. Teil 2 - S. 28

1911 - Leipzig : Freytag
28 c) Das Königreich Serbien, das Flußgebiet der Morawa, hat eine günstige Lage, weil hier die Donau einen rechtwinkligen Knick hat und deshalb die Ver- kehrsstraßen aus Mitteleuropa und Ungarn hier nach dem Balkan und nach Kon- stantinopel abbiegen. Es hat fruchtbaren Boden, der teilweise mit großen Eichen- wäldern, teilweise mit Getreidefeldern und Obstgärten bedeckt ist. Infolgedessen steht die Schweinezucht in hoher Blüte und es kann Getreide ausgeführt werden; die Pflaumen werden als Dürrobst und zu Sliwowitz (Branntwein) verwendet, der Mais dient zur Geflügelzucht, und auch Wein wird reichlich gebaut. Das Getreide wird durch darübergetriebenes Vieh ausgedroschen. (Fig. 11.) Die slawischen Bewohner sind kriegerisch und begabt, so daß das Land eine große Zukunft hat, sobald ruhigere Zustände eintreten. Die Hauptstadt ist die Festung Belgrad (d. i. Weißenburg), ein wichtiger Brückenkopf an der Save und Donau Fig. 11. Getreidedreschen in Bosnien. (Nacli einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) und Eisenbahnknotenpunkt für die Richtung nach Konstantinopel und nach Saloniki. d) Auch das Königreich Bulgarien ist fruchtbar und stellenweise schon gut angebaut, so daß es viel Getreide erzeugt. Doch sind die Bulgaren auch sehr gewerb fleißig und leisten besonders viel in der Teppichweberei. Die Hauptstadt Sofia (sprich: szôfia) liegt an der Orientbahn. Varna am Schwarzen Meer ist ein nicht unbedeutender Hafen. Mit Bulgarien ist Ostrumelien (êl) staatlich verbunden, das eigentlich eine Provinz der Türkei ist. Es bewirkt den Anschluß Bulgariens an das Gebiet der Maritza und leitet den Verkehr des Balkanstaates zum Ägäischen Meere hinab. Auch hier wird viel Getreide gebaut, besonders in der Umgegend der* Haupt-

6. Teil 1 - S. 66

1911 - Leipzig : Freytag
66 deshalb nur flößbar, aber nicht schiffbar. Nur auf dem Unterlaufe des Inn, der bei seiner Mündung dem Hauptflusse an Länge und Wasserfülle gleichkommt, kann auch Schiffahrt betrieben werden. Von der linken Seite strömen zur Donau die Altmühl, die Nab und der Regen. Fig. 30. Ried. (Ans Hörles geogr. Charakterbildern aus Schwaben. Verlag von Mobbing und Büclile in Stuttgart.) Außer den Flüssen hat das Vorland eine größere Zahl von Seen, meistenteils in Verbindung mit den kleineren Flüssen, während die größeren Flüsse die von ihnen früher durchströmten Seen bereits durch Tieferlegen ihres Bettes entwässert haben. Neben dem Bodensee sind besonders der große Chiemsee (das Bayrische Meer, spr. kiem-) und der Starnberger See zu erwähnen. C. Klima. Das Klima ist rauh, namentlich infolge der von den Alpen herab- strömenden kalten Winde, und auch ziemlich feucht. Deshalb ist das Land nicht so gut angebaut wie die Schweizer Nachbarlandschaft; manche Stellen sind nur mit Nadelhölzern bedeckt. D. Wirtschaftliche Verhältnisse. Immerhin wird besonders an der Donau viel Landwirtschaft getrieben. Hier liegt oberhalb der Innmündung die Korn- kammer von Bayern, während nach dem Gebirge hin die Viehzucht überwiegt. Unter den Getreidearten ist die Gerste, unter den sonstigen Feldfrüchten der Hopfen bemerkenswert; der Reichtum an diesem Gewächse ist mit daran schuld, daß die Bierbrauerei hier auf hoher Stufe steht. E. Staatliche Einteilung. Das Alpenvorland gehört zu mehreren Staaten. Einen kleinen Anteil hat das Großherzogtum Baden. Hier liegt die alte Stadt Konstanz, zwischen dem Bodensee und dem Untersee. Ferner gehört dazu ein

7. Für die unteren Klassen - S. 170

1897 - Leipzig : Freytag
170 Amerika. Amerika war ursprünglich arm an Nutzpflanzen und Haustieren. Bei den nördlichen Indianern und den Eskimos treffen wir Hunde. In Mejico wurden Truthühner, in Peru Lamas gezüchtet. Auf den Feldern wurden Mais, Hirse und Kartoffeln gebaut. §254. Die Ureinwohner, die Indianer, lebten hauptsächlich von der Jagd wohner un^ ^em Älschsaug. Nur in Mejico und Peru waren sie seßhaft. Sie bildeten vom hohen Norden bis zur Südspitze eine einheitliche Rasse. Heute sind die Indianer stark zurückgedrängt. Etwa drei Fünf- tel der jetzigen amerikanischen Bevölkerung sind europäischer Herkunft. Außer- dem machen die einst als Sklaven eingeführten Ne- ger, sowie die Mischlinge dieser mit den Weißen, die Mulatten, einen erheblichen Teil der Bevöl- kernng aus. Unter den Eu- ropäern haben die Spanier und Portngie- s e u hauptsäch- lich Süd- und Fig. 66. Araukarienwald. Mittelamerika, die Engländer dagegen Nordamerika besetzt. Infolgedessen ist Nord- amerika heute vorwiegend germanisch, das übrige Gebiet aber romanisch. In den romanischen Ländern herrscht der Katholieismns, in den germa- nischen der Protestantismus.

8. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 48

1896 - Leipzig : Freytag
48 Europa. der rauhen Alb ist ganz ohne größere Siedlungen. Nur da, wo der schwäbische Jura von Flüssen durchbrochen wird, haben sich an den natür- lichen Übergangsstellen Städte entwickelt, so Donaueschingen an der Donau, und Nördlingen in dem fruchtbaren Ries, das durch die Wörnitz zur Donau entwässert wird. An der Donau liegt auch Sigmaringen, die Hauptstadt des preußischen Hohenzollern. Über den südlichsten Teil des schwäbischen Jnra hinweg führen mehrere wichtige Straßen zum Rheiuthal, worin das alte Konstanz als Bodenseehasen und zugleich als Brückenstadt am Rhein zu einer blühenden Verkehrs- und Handelsstadt ausgewachsen ist. Frank. Reich an Siedlungen ist auch das fränkische Becken, das Gebiet des Mains. Aber da hier der Ackerbau vorwiegt, so siud die Städte im all- gemeinen klein. Nur Nürnberg und Fürth sind als Handels- und Industriestädte zu großen Gemeinwesen herangewachsen. Nürnberg, an einer wichtigen'verkehrsstraße, die über den Jura hinweg nach Süden führt, gelegen, war im Mittelalter als freie Reichsstadt eine der gewerbthätigsten Städte Süddeutschlands. In der Altstadt trägt es noch ganz das Gepräge jener Zeit. Heute blüht hier besonders das Kunstgewerbe, das ebenfalls in jener glänzenden Vergangenheit wurzelt, aus der uus reiche Schätze dieser Art überkommen sind, welche zu einem großen Teil im dortigen germanischen Museum aufbewahrt werden. In dem Gebiet der Rednitz gedeiht namentlich der Hopfenbau. Ihm verdankt Ansbach an der Rezat feine Bedeutung. Nach dem Main hin tritt zum Hopfeubau der Garteubau hiuzu. Der Mittelpunkt desselben ist Bamberg. Auch die Universität Erlangen ist eine echte Ackerbürger- stadt. Bei Solenhofen im Jnra werden die berühmten lithographischen Schiefer gebrochen. Im Quellgebiet des Mains liegen Bayreuth und Kn Imbach. Letzteres hat große Bierbrauereien. Mainabwärts treffen wir die Industriestadt Schweinfurt. Nordwestlich davon ist Kissingen an der fränkischen Saale ein vielbesuchter Badeort geworden. Die bedeutendste Stadt am Main ist die Universität Würzburg. Hier kommen wir bereits wieder zum Wein, dessen Anbau in dem klimatisch ungünstigen oberen Main- gebiet nicht mehr lohnt. Dort entwickelte sich infolgedessen, da der Hopfen noch gedeiht, wie im bayrischen Alpenvorland, die Bierbrauerei. Wo der Main den waldreicheu, aber städtelosen Spessart umflossen hat, liegt Aschassen- bürg mit einer Forstakademie. Das kleine Rothenburg an der Tauber hat wie Nürnberg ein vollkommen mittelalterliches Aussehe» sich bewahrt. Das mitteldeutsche Geliirgsland. § 33. Die allmähliche Nordabdachnng Mitteleuropas erfährt eine kurze Unter- brechung in der Schwelle des mitteldeutscheu Gebirgslaudes. Im Westen schließt dieses in einer Breite von fast 150 km das südwestdeutsche Gebirgs-

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 122

1896 - Leipzig : Freytag
122 Europa. den Thälern dieses südösterreichischen Gebirgslandes wachsen ganze Haine von Pflaumenbäumen, deren Früchte eine wichtige Handels- und Erwerbs- quelle bilden. Aus den Kernen wird das Nationalgetränk der Serben, der Slivowitz, gewonnen. In dem Küstenstreifen herrscht heiteres subtropisches Klima und vorwiegend immergrüne südeuropäische Vegetation. Myrte und Ölbaum wechseln mit Lorbeer und Cypresse. §79. Im Süden der ungarischen Tiefebene liegt zunächst das vereinigte wngm ^ömgmch Kroatien und Slavonien, das einen eigenen Landtag besitzt, aber mit deni Königreich Ungarn politisch eng verbunden ist. Die Hauptstadt ist Agram, nahe der Save, an der verkehrsreichen Straße, die von Budapest zum adriatischen Meere führt. Am Ende dieser Straße treffen wir auf den ungarischen Handelshafen Finme am Qnarnerogolf, von wo namentlich Getreide und Vieh ausgeführt wird. Das Küstenland südlich davon wird von Dalmatien eingenommen. Die vielgegliederte Küste ist reich an guten Hafenplätzen. Der bedeutendste ist Spalato, die Hauptstadt des Königreiches dagegen Zara. Die Bewohner dieses inselreichen Landes sind vortreffliche Seefahrer; sie stellen der österreichisch-nngarischen Kriegs- und Handelsflotte die besten Matrosen. Ihre Seetüchtigkeit haben sie ost gemiß- braucht, indem sie von ihrem an günstigen Schlupfwinkeln reichen Felfenland aus einst Seeräuberei betrieben. Das 1878 unter die Verwaltung der österreichisch-nngarischen Monarchie gestellte Hinterland dieser Küste ist ein an srnchtbarem Boden nicht armes Gebirgsland; doch ist es noch wenig bebaut. Zur Hebung der Kultur ist unter der neuen Verwaltung viel gethan und darum ein wirtschaftlicher Anf- fchwnng überall wahrnehmbar. Die serbischen Bewohner sind fast zur Hälfte mohammedanisch. Unter den Siedlungen haben sich Sarajewo, die Haupt- stadt Bosniens, in einer Seitenbncht des Bosnathales, und Mostar, die Hauptstadt der Herzegowina an der Narenta, als wichtige Verkehrsmittel- Punkte in der jüngsten Zeit stark entwickelt. Tabelle. Flächeninhalt Einwohner Hauptstadt qlm Millionen anf qkm 1. Kaiserreich Österreich . . 2. Königreich Ungarn . 3. Bosnien und Herzegowina unter österr.-ung. Ver- waltuug...... 300 000 325 000 50 000 24 " V, Iv, 80 55 25 Wien Budapest Sarajewo Gesamte Monarchie . . 675 000 423/4 65

10. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 164

1896 - Leipzig : Freytag
164 Europa. Arankreich. § 117. Den äußersten Westen des europäischen Rumpfes nimmt Frankreich Glic- ein. Hier dacht sich der Boden von den Höhen der Alpen allmählich nach Westen und Norwesteu zum atlantischen Ocean ab. Dem Hochgebirge selbst ist zunächst eine breite Thalsenke, die von Rhone und Saone (söne) durch- flössen wird, vorgelagert. Dann erhebt sich die lange Kette der französischen Mittelgebirge, die eine wichtige Wasserscheide bilden. Westlich und nordwestlich derselben dehnt sich ein weites Tiefland aus. Klima. Der Bodengestalt, namentlich der allgemeinen Abdachung nach Westen, verdankt Frankreich ein äußerst mildes Klima. Das Land ist den Ein- flnssen des benachbarten warmen Meeres völlig geöffnet. Die Vorherr- schenden Südwestwinde bringen eine warme feuchte Luft herein. Selbst im nördlichen Frankreich, das auf gleicher Breite mit dem südlichen Deutsch- land liegt, bleibt außerhalb der Bergläuder auch im kältesten Monat die Temperatur meist noch über dem Gefrierpunkt des Wassers. Infolgedessen treffen wir hier fast nur Kaminheizung au. Im südlichen Teile des Rhone- thales sowie in der Ebene von Langnedoc, herrscht echtes Mittelmeerklima, gekennzeichnet durch heiße, trockne Sommer und frostfreie, regenreiche Winter. Diese Milde Südfrankreichs erfährt allerdings zu Zeiteu eine jähe Störung, sobald der Mistral, ein rauher Fallwind, von den kalten Bergländern zur Küste herabweht. ä?oi>cn= Unter dem günstigen Klima hat sich in Frankreich die Kultur in " "r' hohem Maße entwickelt. Über die Hälfte des Landes ist angebaut, und der im allgemeinen fruchtbare Boden giebt fast überall reichen Ertrag. Von den Getreidearten wird hauptsächlich Weizen und im Süden auch Mais gebaut. Das wertvollste Erzeugnis ist jedoch der Wein, der in Frankreich anßer den nördlichen feuchteren und kühleren Gebieten, der Bretagne, der Normandie und der Picardie, überall vortrefflich gedeiht. Leider hat sich in den letzten Jahrzehuteu infolge der verheerenden Wirkung der Reblaus die französische Weinprodnktion erheblich vermindert. Außerdem blüht die Obst- kultur; es gedeihen besonders Aprikosen, Pfirsiche und edle Kastanien. Im mediterranen Süden wird vortreffliches Öl gewonnen, und zur Zucht der Seideuraupe der Maulbeerbaum in großen Mengen angepflanzt. Waid- Die Ausbreitung des Ackerbaus, niehr aber noch die unsinnige Ab- nn""t' holzuug der Wälder in der Revolutionszeit zu Ende des vorigen Jahr- Hunderts hat in Frankreich große Waldarmut erzeugt. Die Folgen dieser Rodungen sind die ungleichmäßigen Wasserverhältnisse und die starke Schlamm- führnng der Flüsse. Verheerende Überschwemmnngen wechseln mit völliger Wassernot. Besonders traurig sind die Zustände in den französischen Alpen durch die Entwaldung der Kalkberge geworden. Dort ist geradezu eine Ver- ödnug des Landes erfolgt, und erst kostspielige Anlagen werden den einst
   bis 10 von 27 weiter»  »»
27 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 27 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 3
7 0
8 1
9 0
10 1
11 1
12 0
13 0
14 1
15 15
16 2
17 1
18 3
19 1
20 0
21 0
22 2
23 0
24 1
25 0
26 1
27 0
28 0
29 4
30 3
31 0
32 1
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 11
39 1
40 4
41 2
42 0
43 0
44 2
45 0
46 0
47 0
48 0
49 13

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 1
2 2
3 2
4 8
5 2
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 24
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 2
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 3
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 4
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 1
45 0
46 0
47 2
48 4
49 0
50 7
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 3
62 0
63 0
64 3
65 1
66 0
67 0
68 2
69 0
70 14
71 2
72 0
73 1
74 0
75 1
76 0
77 0
78 0
79 2
80 0
81 0
82 1
83 0
84 3
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 0
92 2
93 2
94 0
95 3
96 0
97 5
98 0
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 61
1 84
2 53
3 56
4 35
5 71
6 134
7 88
8 10
9 100
10 91
11 118
12 43
13 26
14 161
15 26
16 60
17 31
18 82
19 132
20 33
21 67
22 50
23 19
24 183
25 42
26 50
27 39
28 18
29 91
30 276
31 38
32 211
33 293
34 188
35 79
36 58
37 42
38 27
39 125
40 141
41 128
42 27
43 67
44 89
45 41
46 42
47 104
48 43
49 52
50 76
51 36
52 95
53 48
54 300
55 94
56 40
57 23
58 55
59 301
60 57
61 126
62 119
63 34
64 48
65 97
66 28
67 72
68 41
69 3
70 38
71 109
72 55
73 38
74 67
75 95
76 80
77 51
78 137
79 47
80 111
81 331
82 38
83 366
84 4
85 36
86 125
87 68
88 30
89 43
90 94
91 118
92 109
93 29
94 15
95 194
96 24
97 43
98 29
99 88
100 127
101 79
102 37
103 98
104 124
105 105
106 28
107 33
108 30
109 272
110 34
111 43
112 106
113 18
114 23
115 80
116 29
117 19
118 45
119 184
120 67
121 144
122 97
123 47
124 49
125 28
126 131
127 178
128 22
129 66
130 44
131 148
132 73
133 345
134 94
135 34
136 456
137 27
138 44
139 177
140 79
141 37
142 105
143 109
144 25
145 180
146 37
147 26
148 92
149 33
150 59
151 85
152 79
153 110
154 34
155 138
156 163
157 116
158 46
159 156
160 74
161 42
162 28
163 34
164 96
165 89
166 163
167 35
168 27
169 44
170 40
171 102
172 105
173 174
174 51
175 177
176 69
177 169
178 56
179 54
180 95
181 32
182 176
183 390
184 129
185 44
186 47
187 38
188 394
189 28
190 62
191 52
192 81
193 331
194 66
195 111
196 85
197 53
198 65
199 112